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Monday, July 24, 2017

Kunstkrimi in Newark: Hochkarätiges Diebesgut in einem Sattelzug und einem New Yorker Lagerhaus


Im Sommer 2012 entdeckten die Behörden in Newark, New Jersey einen mysteriösen Sattelzug mit rund 1100 Kunstwerken - fünf Tage dauerte die Inventur, die Arbeiten von Alfred Stieglitz (darunter ein 675,000 Millionen Dollar Portrait seiner Frau Georgia O'Keefe), Edward Westen und anderen großen Meistern der Fotografie zutage förderte. Ein beinah ebenso unfangreicher und hochkalibriger Schatz tauchte kurz darauf in einem Lagerhaus in New York auf. Insgesamt belief sich der Schätzwert der beiden für die Verschiffung nach Spanien bestimmten Funde auf 16 Millionen Dollar. Als unrechtmäßiger Eigentümer wurde Philip Rivkin identifiziert, der die Kunstkäufe zwar mit Kennerblick, aber vor allem mit dem Ziel der Geldwäscherei im Namen seiner Firma Green Diesel getätigt hatte. 
Alfred Stieglitz und seine Ehefrau Georgia O`Keefe

Dem texanischen Unternehmen war es gelungen, Ölgiganten wie Shell, BP und Cisco beim Emissionshandel mit Biodiesel rund 60 Millionen Guthaben für erneuerbare Energie im Wert von 29 Millionen Dollar zu verkaufen, ohne auch nur eine Unze von dem vergleichsweise umweltfreundlichen Treibstoff produziert zu haben. Nach einer Razzia seiner Büros verbrachte Rivkin zwei Jahre auf der Flucht in Europa und Lateinamerika. In Guatemala versuchte er, als Felipe Poitan Arriaga unterzutauchen, wurde jedoch des Landes verwiesen und unmittelbar nach seiner Auslieferung im Juni letzten Jahres vom amerikanischen Geheimdienst in Houston verhaftet. Rivkin erklärte sich aller 68 Anklagepunkte für schuldig und mußte unter anderem 29 Millionen Dollar Bargeld, einen Lamborghini, einen Maserati, einen Bentley und ein Canadair Jet abtreten. Seine Gefängnisstrafe beläuft sich auf zehn Jahre, die Restitutionsansprüche lieben bei 51 Millionen Dollar. 

Die amerikanische Regierung hat Christie's mit der Versteigerung von Rivkins Sammlung beauftragt: am 17. Februar wurde in New York die erste einer Reihe von thematisch organisierten Auktionen - zum Beispiel "America the Beautiful" -abgehalten. Zu den Höhepunkten aus Rivkins Diebesgut zählen mehrere Edward Weston Fotos, darunter "Death Valley", gekauft im November 2010 bei Sotheby's für 16,250 Dollar und "Knees", erworben für !65,000 Dollar bei einem Großeinkauf für 1, 4 Millionen im März 2011. Unbestrittener Star des konfiszierten Materials ist jedoch ein besonders rarer Abzug von Gustave Le Grays Bateaux quittant le port du Havre, das die kaiserliche Flotte von Napoleon III 1856 beim Auslaufen zeigt - Christie's hat einen Schätzpreis von 300,000 bis 500.000 Dollar veranschlagt. Eine kleine Ironie des Schicksals, dass die prächtigen, von erneuerbarer Energie getriebenen Schiffe nun die amerikanischen Umweltbehörde für Rivkins Emissionsschwindel kompensieren sollen.

Claudia Steinberg

Governors Island - Eine vergessene Insel heute als coolster Ort auf dem Planeten


Unwiderstehlich sitzt einem die Skyline von Manhattans Südspitze auf der Fähre nach Governors Island im Nacken, und so verbringt man die sieben Minuten lange Reise durch das unruhige Gewässer der Upper New York Bay mit dem Rücken zum Ziel. Dort angekommen ist es plötzlich sehr still, es gibt keine Autos, keine Sirenen, keine Musik, und das steile Stein-und Glasgebirge am anderen Ufer sitzt stumm im Sommerdunst wie eine Fata Morgana. Nur Mövenschreie, das ferne Grollen der Jets, und die Stimmen der Passagiere, ehe sie mit dem  Fahrrad oder zu Fuß dem gerade eröffneten Park des holländischen Landschaftsarchitekten Adriaan Geuze entgegen eilen. Zunächst versperrt die Rückansicht einer langen, eleganten Kaserne - der Liggett Hall - den Blick auf die neue Landschaft.  Der Gewölbegang im Zentrum des Gebäudes führt in einen verschwenderischen Garten: in den letzten sieben Jahren hat Geuze gemeinsam mit der New Yorker Firma Mathews Nielsen die Blumenbeete derart ungeduldig nachgesäht,  dass die üppige Flora längst ihre Umzäunungen überwuchert. So viele Bienen, Grillen und Vögel lockt nun die überschwängliche Blütenpracht, dass die duftende Luft vor lauter Summen, Zirpen und Gezwitscher zittert - eine knappe Meile von der Wall Street entfernt.



Als Geuze vor zehn Jahren zum ersten Mal von der lange verwaisten Insel hörte, die damals nur auf wenigen Landkarten verzeichnet und trotz ihrer Nähe zur Megacity fast ganz in Vergessenheit geraten war, erschien sie ihm als "der coolste Ort auf dem ganzen Planeten." Seine Landsleute hatten 1637 das 36 Hektar große, dicht bewaldete Eiland den Lenape Indianern für zwei Beilköpfe, eine Handvoll Nägel und eine Glasperlenschnur abgekauft und dort eine Festung installiert. Weder die Tabakplantage noch das Sägewerk oder die Fasanfarm brachte den holländischen und später den britischen Gouverneuren den erhofften Profit, und so überließ man den Außenposten auch nach der Unabhängigkeitserklärung dem Militär. 

Mit dem ausgeschachteten Geröll der Lexington Avenue Subway wurde Governors Island 1911 um mehr als das Doppelte erweitert, ohne dass man für das konische Stück Neuland eine zwingende Verwendung gehabt hätte. Ende der 20er Jahren wollte der Kongreßabgeordnete Fiorello Laguardia einen Flughafen auf dem wunderbar platten Terrain ansiedeln, doch das territoriale Militär vereitelte das Projekt mit der 320 Meter langen, von den damaligen Starachitekten McKim, Mead & White erbauten Liggett Hall, die sich quer zu den geplanten Rollbahnen stellte.  1966 gab die U.S. Army ihre Basis auf und überließ das Gelände der Küstenwache, die ihrerseits kurz vor der Jahrtausendwende abzog. Zurück blieb eine Geisterstadt von hundertzwanzig Gebäuden, darunter ein Gefängnis, ein Krankenhaus , zwei Schwimmbäder, ein Burger King sowie ein von Schimmel befallenes Kino. Noch heute übt die Feuerwehr in leerstehenden Wohnhäusern neueren Datums den Kampf gegen die Flammen, während historische Residenzen unter Denkmalschutz stehen.


Die unbewohnte Insel wurde zur Projektionsfläche unterschiedlichster Fantasien: man imaginierte einen Vergnügungspark, einen Universitätskampus, ein Naturschutzgebiert, eine Obdachlosenkolonie und Donald Trump plädierte für ein Kasino. 2003 kaufte die Stadt New York der Bundesregierung Governors Island für einen Dollar mit dem Versprechen ab, es ohne kommerzielle Interessen der Öffentllichkeit nach rund 300 Jahren zugänglich zu machen - seit 2008 kam sie dann zunächst spärlich zu Picnics und in den letzten Sommern vermehrt zu Freiluftausstellungen bedeutender Künstler wie Mark de Suvero. Im vergangenen Jahr setzten 400,000 Menschen mit der Fähre nach Governors Island über.

Aus der Vogelperspektive erscheinen die geschwungenen Wege, die Geuze auf das kahle Land von Menschenhand zeichnete, wie kaligraphische Linien, verwandt dem kurvigen Layout des Central Park, das Frederick Olmstead explizit als Antidot zu dem von ihm verachteten Straßenraster Manhattans sah. Auch Geuze wollte von je her der rechtwinklingen Ordnung, die seine Heimat regiert, entfliehen und nennt sein Konzept für Governors Island "Olmstedian".  Zu ebener Erde erinnern seine asphaltierten Pfade mit ihren leuchtend weißen Einfassungen jedoch eher an frisch geteerte Straßen mit nagelneuen Markierungen - der Kontrast zu den unbändigen Blumenbatterien ist intentendiert: Geuze spielt mit der Sehnsucht nach unberührten Idyllen und urbanem Kontext, mit Vorstellungen von authentischer und inszenierter Natur. Für den 55-Jährigen ist ein Park im Prinzip eine nach dem aktuellen Stand von Technik und Design konstruierte Wildnis, lebendig, atmend, wie eine Frankensteinsche Kreatur. Geuze zählt die Landschaftarchitektur wie die Malerei zu den illusionistischen Künsten, und mit der Poesie teilt sie seines Erachtens ihren Appell an die Emotion.

Was Geuze zum Sieger des 2007 ausgeschriebenen Wettbewerbs machte, war seine Vision einer völlig neuen Topographie: während Manahatta, Lenape für "Insel der vielen Hügel", von den Städteplanern des 19. Jahrhunderts eben gemacht wurde, erlöste er Governors Island von seiner flachen Monotonie, indem er vier Hügel aus dem Schutt gesprengter Bauten wie dem 11-etagigen Wohnheim der Küstenwache erschuf, eine zeitgenössische Variante der Scherbenberge nach dem Krieg in Europa und in seinen Worten ein Exempel "kreativer Zerstörung." Geuzes "Hills", die Parkplätze und Rollrasen unter sich begruben, bedeuteten eine Herausforderung an die Ingeneure: um das Gewicht der Hügel und damit das Risiko eines mächtigen Erdrutsches zu mindern, wurde dem Schotter Bimsstein beigemischt. 

Eine Hülle aus Kokosfaser gab der Erdschicht über dem harten Kern zunächst Halt gegen Erosion, bis sich die Wurzeln von Gräsern, Sträuchern, und Büschen nach zwei Jahren durch das perforierte Geotextil gekrallt hatten. Ebenso ökonomisch wie die Weiterverwertung ausgedienter Baumaterialien war die Bestimmung der optimalen Hügelhöhe: da sich jeder zusätzliche vertikale Zentimeter in Zehntausende Dollar übersetzt, ließ sich Geuze mit einer hydraulischen Hebebühne so weit hochfahren, bis er den Atlantik sehen konnte - "Bei 60 Fuß war er noch verborgen, bei 70 tauchte er in der Ferne auf." So fand er das Maß für seinen Outlook Hill.

Denn eigentlich geht hier alles um die Aussicht, und Geuze ist ein Meister des Suspense. Von den Gipfeln der vier unterschiedlich hohen Hügeln ist jedes Panorama aufregend: die Wolkenkratzer und Brücken von Downtown Manhattan, der Hafen, die Verrazzano Bridge, Jersey City. Doch die größte Sorgfalt verwandte Geuze auf die Choreographie der Annäherung zur Lady Liberty: zwischen den Twin Peaks von Discovery Hill und Outlook kreierte Geuze einen "Blickkorridor", der das Auge wie ein Teleskop auf die berühmteste Statue der Welt fokussiert. Der Drang, die Türme Manhattans in der Totale zu erleben, motiviert zum direktesten Weg nach oben - den Discovery Hill erklimmt man klopfenden Herzens auf einer unebenen Treppe aus großen Granitblöcken, die der baufälligen, 100 Jahre alten Ufermauer entstammen und das Gefühl vermitteln, man ersteige eine archaische Ruine. Slide Hill erlaubt umgekehrt mit vier schwungvollen Rutschbahnen unterschiedlicher Länge die unverzügliche Rückkehr zum Flachland.

Das wiederum ist längst nicht mehr so platt wie 1911, vielmehr ging ein Großteil des 300 Millionen-Dollar Budgets in die Verbesserung der unsichtbaren Infrastruktur, und dazu gehörte auch die Anhebung des Inselplateaus um mehrere Fuß. Die erste Bewährungsprobe kam mit Hurrikan Sandy, der dank der Erhöhung und windgerechter Bepflanzung nur wenig Schaden anrichtete. Nicht umsonst hat Geuze seine Firma nach der Windstärke und -richtung West 8 benannt, bei der an der Nordsee Alarm geschlagen wird: seine Landschaften sind ausgetüftelte Kunstprodukte, in denen er die Abwehrmechanismen der Natur zu erhöhter Widerstandskraft bündelt, so dass sie selbst dem windigen, salzigen, nassen Klima von Governors Island standhalten.

An einem verhangenen Tag, wenn die oberen Etagen der Hochhäuser nicht in den Himmel gemeißelt erscheinen und der Horizont näher rückt, entfaltet die sonst so weltzugewandte Insel ihre alte Melancholie. Kurz vor Geuzes Transformation verbrachte der Künstler David Colosi im Rahmen eines Stipendiums zweieinhalb Jahre hier, von der ersten Fähre um neun Uhr früh bis zur letzten um sechs. Es war besonders an den nebligen Tagen, dass er als ein Orpheus mit seinem Saxophon die Geister der Insel, von den Lenape Indianern bis zu den Generälen der First Army des zweiten Weltkriegs, erwecken und selbst den verlassenen Häusern ihre Seele zurückgeben konnte, wenn er seine Kompositionen in die Abflußrohre blies. Die britische Künstlerin Rachel Whiteread evoziert mit ihrem Zementabguß vom Inneren einer winzigen Hütte ebenfalls die introvertierte Seite des so lange isolierten Landfleckens, wenn auch im Gegensatz zu Colosis ephemeren Kompositionen mit einer hermetischen, einsiedlerischen, von Henry David Thoreau inspirierten Behausung. Von dessen Idylle am Walden Pond ist Governors Island als Mitglied des Archipels in der New York Bay weit entfernt, doch wachsen derzeit auf dem von Manhattan transplantierten Gestein am Südende die gleichen Hemlocktannen und Eichen, die einst die ganze Insel bedeckten. In 25 Jahren wird dort ein dichter Wald stehen, auf den man dann vom Freedom Tower herabschauen kann. Claudia Steinberg

Der Künstler Ai Weiwei thematisiert die Migrations-Krise


“Gute Zäune - gute Nachbarn”, so lautet eine wiederkehrende Zeile einem berühmten Gedicht des amerikanischen Poeten Robert Frosts, die Ai Weiwei nun zum Titel einer ambitionierten Freilichtausstellung in New York erkoren hat: in Kooperation mit dem Public Arts Fund wird der Exilant vom 12. Oktober 2017 bis zum 11. Februar nächsten Jahres unterschiedliche Zäune an prominenten Stellen der Stadt installieren: am Südende des Central Parks, vor dem Cooper Union College im East Village, im Flushing Meadows Park in Queens sowie an Dutzenden weiteren Orten in sämtlichen Vierteln – insgesamt sollen mehr als hundert kleine und große Metallbarrieren an die derzeitige Immigrationspolitik der US erinnern.
        Der chinesische Künstler Ai Weiwei
 Sowohl für die vierzigjährige Non-Profit-Organisation als auch für den Künstler handelt es sich um das größte öffentliche Spektakel, das sie je veranstalteten. Ai Weiwei hat die Migrationskrise bereits in mehreren Werken thematisiert und bezeichnet den Stacheldrahtzaum als Teil seines Vokabulars. Für den politisch verfolgten Künstler, der selbst in den 80er und 90er Jahren eine Dekade in New York verbrachte, muß die geplante Mauer an der Grenze zwischen Mexiko und den USA als ein besonders schmerzlicher Verrat am amerikanischen Freiheitsversprechen gelten, auch wenn Heinrich Heine die vermeintlich so offene Nation bereits 1830 als “ungeheures Freiheitsgefängnis” charakterisierte und sich in jüngster Vergangenheit Obama den Spitznamen des “Chefdeporteurs” verdiente – auf seine Veranlassung wurden in acht Jahren mehr illegale Immigranten abgeschoben als in der gesamten Geschichte der USA. 

Das einzige bisher verfügbare Bild von Ai Weiweis geplanter Installationen gleicht eher einem gigantischen Vogelkäfig als einer Grenze und erinnert vielleicht effektiver an die absurden Gefängnisstrafen, die das “Land of Liberty” lieber als jede Diktatur dieser Welt verhängt. Aber vielleicht werden sich manche Gitter der New Yorker Bevölkerung - und den Touristen - als Hindernisse in den Weg stellen und an eine andere Zeile in Robert Frosts Gedicht erinnern: “Es gibt etwas, das mag die Mauern nicht….”C.S.

Wednesday, April 19, 2017

Die LA-Berlin Sisters hatten geladen: Ein gelungener Abend unter "Polizeiaufsicht"

Das Los Angeles Sister City Committee feiert in diesem Jahr Geburtstag. Ein runder übrigens, der bereits ein halbes Jahrhundert enge Städte-Freundschaft zwischen Berlin und Los Angeles umreist. Grund genug, allen Veranstaltungen in dem Jubiläums-Jahr einen festlichen Rahmen zu geben.

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Eine Polizeimütze als Andenken für Generalkonsul Hans Joerg Neumann vom Berliner Polizeichef Guido Juengling, charmant unterstützt von Berlin-Sister-City Präsidentin Rosemarie Reisch
(Fotos Petra Schuermann)

Und diesmal hatte der deutsche Generalkonsul von Los Angeles, Hans Joerg Neumann, in seine elegante Residenz geladen - Zu einer Feier sozusagen unter polizeilicher Aufsicht, denn es ging um den traditionellen Lauf von 32 Berliner Polizisten, die an dem Belay Run von Baker nach Las Vegas teilgenommen hatten. Außerdem waren zu dieser Veranstaltung noch zehn Berliner Feuerwehrmänner und vier Offiziere vom LAPD eingeladen worden.
Generalkonsul Hans Joerg Neumann hatte übrigens nicht nur zur Geburtstagsfeier in sein Haus gebeten, sondern auch noch den edlen Wein spendiert - zum Toast auf die Städtefreundschaft der beiden Städte in der Alten und der Neuen Welt. Das Essen hatte Rosemarie Reisch, seit mehr als 20 Jahren Präsidentin des Sister City Committees, mit ihrem Team zusammengestellt.
Nach dem langen Lauf beste Stimmung bei den polizeilichen Gästen aus der LA-Partnerstadt Berlin
Die Stimmung war großartig - etwa 150 Gäste waren gekommen, um nicht nur mit den Polizisten zu feiern.  Man mingelte in allen Räumen, traf alte Freunde und schloss neue Freundschaften. Und man freute sich bereits auf die nächsten Geburtstagsveranstaltungen in diesem Jahr, die Rosemarie Reisch angekündigt hatte.

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Jeff Koons, der teuerste lebende Künstler der Welt




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Jeff Koons: Dieses Kunstwerk kennt fast jeder, den Balloon Dog 1994-2000. In Orange wurde so ein aufgeblasener Hund für 58, 4  Millionen Dollar im New Yorker Auktionshaus Christie's versteigert 


“Jeff Koons ist ein Mann von tiefer Kreativität”, meint der Neurowissenschaftler Eric Kandel, der den New Yorker Künstler kürzlich als Artist in Residence an das Mortimer B. Zuckerman Center für Gehirnforschung der Columbia University einlud. Ausschlag gab Koons’ Serie von klassizistischen Skulpturen, deren monumentale Gestalt immer um einen leuchtend blauen Stahlball bereichert ist - man ist unentrinnbar seinem eigenen, verzerrten Spiegelbild ausgeliefert. Der Nobelpreisträger Kandel hat sich unter anderem in seinem Bestseller “Das Zeitalter der Erkenntnis” mit der Rolle des Betrachters im Kunstverständnis der Moderne auseinandergesetzt und fand sein Thema in den glänzenden Kugeln reflektiert: “Man sieht nicht nur die Kunst, man sieht sich selbst”, schwärmt er. “Der Wert liegt im Betrachteranteil”, bestätigt Koons, der teuerste lebende Künstler der Welt, dann auch im Pressevideo der Universität.

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Jeff Koons bei einer Ausstellungseröffnung


Auf bisher noch unbestimmte Zeit wird Koons als erster Künstler Gelegenheit haben, mit den internationalen Forschern der Eliteinstitution über die neuesten Einsichten in das Gehirn zu kommunizieren – Gedächtnis, Wahrnehmung und Bewegungskontrolle zählen zu den Bereichen, über die er von den Stars der Neurowissenschaft lernen will:  “Ich möchte, dass meine Arbeiten so tiefgreifend wie möglich sind”, ergänzt der für seine industriell auf Hochglanz polierten Oberflächen berühmte Künstler. Als Gegenleistung soll Koons die Neurologen in sein gigantisches Studio einladen, wo mehr als hundert Assistenten mit der Umsetzung seiner Visionen beschäftigt sind: von dem Einblick in Koons’ schöpferische Prozesse erhofft sich Kandel – ein Wiener Immigrant mit großer Liebe zu Gustav Klimt – eine Inspiration für die Wissenschaft.

Vor allem aber setzt die stetig expandierende Columbia University, die jährlich Studiengebühren von 55,161 Dollar (mit Unterkunft und Büchern sind des 71,690 Dollar) verlangt, Koons ebenso als Werbemittel ein wie den Architekten Renzo Piano, der für den Zuckerman-Bau auf dem neuen Kampus verantwortlich ist: es geht um Glamour. Umgekehrt sonnt sich der perfektionisitsche Künstler gern im Glanz innovativer Wissenschaft und Technologie: schon für die komplexe Realisierung seiner Idee, Basketbälle in einem Wassertank schweben zu lassen, heuerte er einen Nobelpreisträger an. Tatsächlich hat Koons seine Karriere schon immer mit tiefer Kreativität voran getrieben.
Claudia Steinberg

Ronald Lauder, der Kosmetikgigant, der sich für die Rückführung von Nazi-Raubkunst engagiert

Seit mehr als einem Vierteljahrhundert hat sich Ronald Lauder persönlich und seit 1997 als Vorsitzender der Commission for Art Recovery offiziell für die Provenanceforschung und Rückführung von Nazi-Raubkunst engagiert. In dieser Kapazität verhandelt er mit Regierungen und Museen, doch in letzter Zeit ist er auch immer häufiger mit seinem Anliegen an eine breitere Öffentlichkeit getreten: als die Gurlitt-Sammlung zu Tage kam, sprach der 3.3 Milliarden schwere Philanthrop erstmals in Berlin über das nach mehr als 70 Jahren weiterhin akute Thema. Der Kinofilm Woman in Gold mit Helen Mirren in der Rolle der Nichte von Adele Bloch-Bauer, deren Klimtportrait von den Nationalsozialisten gestohlen wurde und nach dem Krieg ungestraft im Wiener Belvedere Palast hing, 2015 rauskam, veranlaßte Lauder zu einer Reihe von Interviews und Vorträgen zur Lage - immerhin tauchte der Präsident des World Jewish Congress und Mitgründer der Neuen Galerie in New York selbst als Figur in dem Hollywoodstreifen auf. 

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Der Kosmetik-Gigant
 Ronald Lauder


Auf einer Pressekonferenz vor dem goldstrotzenden Gemälde, das Lauder von zehn Jahren für den Rekordpreis von 135 Millionen Dollar erworben hatte, erklärte er den Beginn einer neuen Phase, angeregt durch den Film über die "Wiener Mona Lisa" und den Gurlitt-Fund, für die Restitution gestohlener Kunstwerke: sie soll sich von der Herkunftsermittlung in deutschen Museen auch auf schweizer Kunstinstitutionen erstrecken, in deren Kellern Lauder jede Menge illegitim erworbene Schätze vermutet. Im Juni sagten er und Mirren vor dem amerikanischen Senat zugunsten eines neuen Gesetzesentwurfes aus, der die Restitution des Diebesgutes an die rechtmäßigen Eigentümer erleichtern soll.

Zugleich ist der Kosmetikmagnat wegen mangelnder Transparenz bezüglich der Provenance von Arbeiten in der non-profit Neuen Galerie sowie seiner eigenen Sammlung in ein schiefes Licht gerückt. Als Reaktion auf die Kritik hat Lauder zusätzliche Experten angeheuert und die Überholung der Museumswebseite anberaumt. Dabei wurde bereits die zweifelhafte Eigentümerschaft eines prominenten Werkes in der Neuen Galerie aufgedeckt, und die Institution verhandelt derzeit die Konditionen für die Rückgabe des noch anonym gehaltenen Bildes. Lauder, der mit dem befreundeten Kunsthändler Serge Sabarsky den Großteil der Museumssammlung stiftete, zeigte sich verwundert über die Präsenz eines Werkes mit dubioser Vergangenheit in seinem Haus. Doch waren schon kurz nach der Eröffnung der Neuen Galerie in der einstigen Villa von Grace Vanderbilt Zweifel am rechtmäßigen Besitz einiger Exponate laut geworden, und Lauder hatte damals um Geduld gebeten. 15 Jahre später sind auf der Webseite kaum Daten über den An- und Verkauf von Werken zu finden, mit anderen Worten, die wichtigsten Hinweise auf den potentiell unlauteren Erwerb einer Arbeit fehlen. 

Ronald Lauder, der im Laufe der Jahre drei Werke aus seiner eigenen Sammlung zurück gegeben hat, mußte auch schon Vorwürfe zurückweisen, dass er als Vorstandsmitglied des MoMA zu viel Nachsicht gezeigt habe, als die Institution auf der umstrittenen Eigentümerschaft wichtiger Schiele- und Grosz- Arbeiten insistierte. Aber der Rechtsanwalt für die Erben des Sammlers und Kabarettisten Fritz Grünbaum stieß auch bei der Neuen Galerie auf Granit, als er die wohl fundierte Rückführung von Schieles wichtigem Aquarell "Ich liebe Antithesen" verlangte. Lauder schob den Konflikt auf einen familieninternen Erbdisput, aber kürzlich äußerte er Bedauern über die Dürftigkeit der bisher auf der Webseite bereitgestellten Information. 

Zukünftig soll die Neue Galerie den "Goldstandard" für Provenance-Transparenz setzen, und hoffentlich nicht nur, weil, wie Lauder der New York Times erklärte, bei jemandem in einem weißen Anzug Flecken besonders auffallen: schließlich hat er selbst weltweit auch für pflegeleichtes Mausgrau Tadellosigkeit verordnet.
Claudia Steinberg

Mode von Rei Kawakubo

Ärmel wie die Henkel einer Teetasse, Mäntel wie Zelte, Samurairüstungen aus steifen Seidenschickhen - seit ihrer ersten Modenschau in Paris 1981 steckt Rei Kawakubo die makellosen Silhouetten von Laufstegmodels in wenig ergonomische Gehäuse, die manchmal betören und häufig verstören: als sie 1997 eine Kollektion von hautengen Kleidern mit deformierenden Buckeln und Beulen präsentierte, entfachte die introvertierte Designerin einen Sturm der Empörung. Ungerührt überraschte Kawakubo, die sich selbst schon immer für eine schwarze Kluft mit Lederjacke entschieden hatte, jedoch weiterhin mit körperfremden Kreationen von unerschöpflichen Erfindungsreichtum – nie wiederholt sie eine Idee. 

Für ihre unbeirrte Exploration der technischen, räumlichen und ästhetischen Grenzen von Kleidung – mitunter so hoheitsvoll raumgreifend wie Reifröcke oder Rüstungen und so unpraktisch wie ir-pen-rei_kawakubo_comme_des_garcons.jpgZwangsjacken oder zeremonielle Gewänder – wird die 74-Jährige nun mit einer Austellung im Metropolitan Museum (vom 4. Mai bis zum 4. September) unter dem Titel “Rei Kawakubo /Comme des Garçons – Art of the In-Between” belohnt. Nur Yves Saint Laurent wurde dort vor nunmehr 34 Jahren als lebendem Modeschöpfer die Ehre einer Soloshow zuteil. 

Seither hat sich die Institution mit dem Fokus auf thematisch organisierte Ausstellungen oder verstorbene Modemacher dem Vorwurf des Kommerzialismus zu entziehen versucht, ohne auf die Zugkraft großer Spektakel wie Alexander McQueens Wunderkammer gefiederter und gerüschter Pracht verzichten zu wollen. Kawakubo regiert zwar über ein Imperium von mehr als 230 Läden ihrer 1969 gegründeten Firma Comme des Garçons so wie Flagshipstores in Tokio, Paris und New York, doch gehört sie keinem der riesigen Luxuskonglomerate an, und ihr Werk entzog sich von je her der breiten Vermarktung: ihre frühen schwarzen, zipfeligen, zerfetzten Kleider wurden mehr oder weniger liebevoll als “Krähen” bezeichnet. Kollegen wie Marc Jacobs, Nicolas Ghesquiere und selbst Karl Lagerfeld haben die Ikonoklastin jedoch immer bewundert. Die brave Anna Wintour taucht zwar selten bei Kawakubos Schauen auf, doch engagierte auch sie sich für die Präsentation von rund 120 Stücken in einer der größten Hallen des Museums. Der Modekurator Andrew Bolton kauft nun schon seit fünfzehn Jahren ihre radikalsten Erfindungen für die Kostümsammlung des Metropolitan an: Exemplare der Hexenjagd-Kollektion mit ihren verknoteten Draperien, zu rosenblättrigen Gewändern gewundene Stoffbahnen, zu Mänteln gebauschte und gebündelte Decken. “Ich habe mich bemüht, keine Kleidung zu kreieren”, kommentierte Kawakubo eine ihrer letzten Schauen. Tatsächlich sind Kunstwerke daraus geworden.
Claudia Steinberg

Los Angeles - Abschied von Professor Dr. Barbara Korsch

Sie war eine der interessantesten Frauen, denen ich je begegnet bin: Kinderärztin Professor Dr. Barbara Korsch. Am 26. März, vier Tage vor ihrem 96. Geburtstag ist sie in Santa Monica gestorben. Ihr langes aufregendes Leben ist zugleich ein Stück Zeitgeschichte. Grund für ein paar Streiflichter aus ihrer Vergangenheit. Sie hat übrigens auch ein Buch darüber geschrieben.



Barbara Korsch an ihrer Geburtstagsfeier

Mit 18 lernte sie bei Bert Brecht Autofahren, machte Hundespaziergänge mit ihrem Onkel Thomas Mann,  teilte die Leiden der Emigration mit den großen Geistern des vorigen Jahrhunderts, schrieb ein revolutionäres Buch über den Dialog zwischen Arzt und Patienten, leitete jahrelang Kinderkliniken in New York und Los Angeles, holte sich Ehrungen vieler Universitäten, gründete die Ambulatory Pediatric Assoziation, war das erste weibliche Mitglied der National Académie. Bis nach ihrem 90. Geburtstag arbeitete Barbara Korsch noch immer als Ärztin und Pädagogin im Children's Hospital in Los Angeles. Wieder ein Superlativ: wohl die älteste praktizierende Kinderärztin Kaliforniens, die auch gleichzeitig Medizinstudenten nach neuesten Methoden ausbildete…
Aber es geht noch weiter: Sie wurde von der Universität Südkalifornien mit dem Lifetime Archivment Ward für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Es gibt auch den Barbara Korsch Preis, der jährlich für herausragende Leistungen in medizinischer Bildung vergeben wird.


Und wie sah die Person hinter dieser Kulisse von Ehrungen und Bedeutung aus? Eine zierliche modische elegante Dame - geistreich, witzig, diskutierfreudig, voller Lebenslust mit einem strahlenden Lächeln. So gewann Barbara Korsch die Menschen. Sie liebte es, Gastgeberin in ihrer modernen Wohnung - weiße Couchgarnitur auf weißem Berberboden mit weitem  Blick über Palmen auf's Meer - in Santa Monika zu sein. Unterstützt von ihren beiden Gesellschaftsdamen Yolanda und Elizabeth wurden die Gäste verwöhnt. Oder die kleinen   ganz persönlichen Nachmittage mit ein paar Freunden auf dem Balkon, einem wahren Blumen-Paradies. Nicht zu vergessen, weil immer dabei, zwei ungestüme vierbeinige "Herren", die Cavalier King Charles Spaniels Oliver und Nighel. 

Ja, und die vielen Bücher in den Wandregalen der Wohnung, denn Lesen war Barbaras Leidenschaft. Über die Literaturbegeisterung haben wir uns auch vor mehr als 15 Jahren kennengelernt. Wir saßen nebeneinander in einem deutschen Literaturkreis - geleitet von Dr. Dorle Eggert - lasen deutsche Schriftsteller von Goethe über Rilke bis zu modernen Autoren wie Charlotte Link, Hape Kerkeling oder Bernhard Schlink mit anschließenden - oft - hitzigen Diskussionen. 
Kerzen auspusten mit Sohn Robert


"Diese Wohnung ist mein Alterssitz, den ich sehr genieße," erzählte Barbara Korsch immer wieder gern, "Nach dem Tod meines Mannes Robert Ward fühlte ich mich in dem großen Haus in den Pazifik  Palisades  wie in einem zu weit gewordenen Kleid. Er war nach einer gescheiterten Ehe meine ganz große Liebe. Wir hatten uns auf einem Kongress für Kinderärzte kennengelernt und waren beide auf dem Höhepunkt unserer Karrieren. Er war Chefarzt am Children's Hospital in Los Angeles. Ich leitete in New York eine große Kinderklinik vom Cornell University Medial College. Liebe auf den ersten Blick. Wir heirateten und kauften uns das große Haus direkt neben der Villa Aurora und wurden so zu Nachbarn von Marta und Lion Feuchtwanger - wir hatten aber keine literarische, sondern eine rein freundschaftliche Beziehung."




Mit Freunden beim Lunch auf dem Balkon

Literatur in geballter Form wiederum erlebte Barbara von ihrem Vater Professor Dr. Karl Korsch (1886-1961), Jurist, Nationalökonom, Sozialphilosoph und ein Rebell, immer auf der Suche nach dem authentischen Marx mit dem Credo einer 'Industriellen Demokratie'. Doch er war auch Bert Brechts Lehrer und Gesinnungspartner. Kein Wunder, dass die Nazis in diesem engagierten Mann eine Gefahr sahen. Er floh 1933 ins Exil nach England und Dänemark. 

Barbaras Schicksalsbericht: "Meine Mutter und mich schickte er in einen kleinen Ort in der Nähe von Stockholm.  Meine ältere Schwester Sybille, die Psychologie studierte, blieb erst noch. Bis sie meine Mutter in einer abenteuerlichen Tour, beide unkenntlich vermummt und verkleidet, raus aus Deutschland nach England brachte. Zwischendurch fuhren wir nochmals zurück nach Berlin, weil ich Heimweh und Sehnsucht nach meiner verlassenen Puppe Ruth hatte. Auf dem Rückweg schmuggelten wir Geld von befreundeten Juden nach Skandinavien - Eine abenteuerliche Angstpartie."

Drei Jahre verbrachte Barbara Korsch in Schweden."Bert Brecht und Helene Weigel wohnten in einem schönen alten Bauernhaus in dem dänischen Ort Svenborg und unsere Familien besuchten sich häufig. Das war recht einfach mit der Fähre. Alle Frauen waren total in Brecht verliebt. Er war einfach bezaubernd. Ich als Teenager himmelte ihn natürlich auch an und war begeistert, dass er mir in seinem Auto, einem T Ford, Fahrstunden gab und lauschte andächtig seinen theatralischen und revolutionären Ideen. Jedenfalls war ich wahnsinnig gern bei den Brechts. Sie führten ein großes, offenes Haus, wo man den interessantesten Menschen wie Charles Laughton, Elsa Manchester oder George Grosz begegnete, der uns immer zum Lachen brachte. Es war ein Kulturzentrum für Künstler, Schriftsteller, Emigranten aller Art."

Barbara Korsch hat sich oft Gedanken darüber gemacht, ob Helene Weigel unter den ständigen Flirts ihres Mannes gelitten hat oder ob sie darüber stand. Dabei zog sie Vergleiche mit ihrer Mutter, die von ihrem schönen Mann ständig betrogen worden war, aber nie klagte. Doch seine Frauengeschichten brachten ihm Ärger: Als sich zwei seiner politischen Partnerinnen um seinetwillen am selben Tag in London umbrachten, kann es zu einem Riesenskandal und Professor Korsch wurde aus England deportiert. 


Hund Oliver war immer dabei, Nighel wahrscheinlich gerade in der Küche


Für die Familie bedeutete die Deportation 1936 die Emigration nach Amerika. Start in ein neues Leben, in das auch wieder Katja und Thomas Mann traten. Katja war die leibliche Tante aus mütterlicher Linie. "Nach dem Nobelpreis lebten die Manns in Princeton und sie luden mich in ihr wunderschönes Haus ein", erizählt Barbara. "Ich erinnere mich noch sehr gut an diesen geraden korrekten Herrn, diesen norddeutschen Dichter der Buddenbrooks. Er fragte mich, ob ich Lust zum Hundespaziergang mit ihm hätte. Sicher. Und beim Spiel mit den Hunden taute er richtig auf. Doch viel wichtiger waren mir Klaus und Erika, seine Kinder. Beide Schauspieler, extravagant und phantastisch aussehend. Sie trugen damals Hemden wie Lord Byron und ich war hingerissen."

Barbaras Stationen in der Neuen Welt: Besuch der berühmten Mädchenschule Smith College, Medizistudium an der John Hopkins Universität und Jobben als Kellnerin während der  Semesterferien. "Ich war das einzige Mädchen unter lauter männlichen Studenten und wollte natürlich immer beweisen, dass ich als Frau alles ebenso gut kann." Diesen Ehrgeiz hatten einige Frauen in Barbaras Familie. Die berühmteste war ihre Urgroßmutter Hedwig Dohm, Frauenrechtlerin und doch überzeugte Antifeministin. Sie war für die Freiheit der Frauen. Davon profitierte auch Barbaras Mutter, die zwar 20 Fremdsprachen beherrschte, aber dafür nicht kochen konnte. Durch ihre Freundschaft mit Maria Montessori bekam sie in den USA eine Stelle als Lehrerin an einer Quäkerschule, später unterrichtete sie als Professorin an der Uni in Massachusetts.

Mit 23  Jahren war Barbara Korsch fertige Kinderärztin. Aber ich fühlte mich allein in der großen Stadt New York und durchlebte gerade eine unglückliche Liebesgeschichte. In meiner Verzweiflung heiratete ich einen Kollegen, schön und reich und nach außen glänzten wir, aber ich liebte ihn Bernhard Schlink, Hape Kerkeling oder Charlotte Link, nicht und stürzte mich in meine Arbeit und ließ mich scheiden." Ausgestattet mit der ererbten Sprachbegabung ihrer Mutter - Barbara parlierte in sechs Sprachen - entwickelte sie eine Leidenschaft, das Reisen, ging auf Entdeckungstouren vor allem durch Frankreich, Italien und Spanien - und daran hat sich in ihrem ganzen langen Leben nichts geändert.  

In dieser Zeit begann die junge Ärztin mit dem Studium der Beziehung zwischen Ärzten und Patienten, eine Pionierarbeit. Nach 35 Jahren wissenschaftlicher Studien fasste sie ihre Erfahrungen in ihrem Buch "The Intelligent Patient's Guide to the Doctor-Patient Relationship - Learning How toTalk so Your Doctor Will Listen" zusammen. Das Buch war revolutionär und wurde in viele Sprachen übersetzt.  
Barbara Korsch liebte die Geselligkeit, hier beim Kaffeeklatsch mit zwei Freundinnen

Das Wichtigste war für Barbara Korsch immer die menschliche Beziehung zwischen Arzt und Patienten, der persönliche Kontakt. Das war Herzenssache für sie. Und sie erinnerte sich: "Ich werde so oft gefragt, ob ich nicht beim Anblick der oft unheilbar kranken Kinder leide. Natürlich tat es mir weh, doch wenn ich auch nur ein kleines bisschen helfen konnte, machte es mich sehr glücklich." Barbara Korsch war eine Kinderärztin aus Leidenschaft.
Ingrid Steinberg

Ausstellung Otto Dix in Düsseldorf: Der Chronist des Weltkriegs und der Weimarer Republik

Bürgerschreck und Star der Kunstszene, überzeugter Soldat und schonungsloser Kriegsmahner, Dandy und Familienmensch. Otto Dix ließ sich in keine Schublade pressen - schon gar nicht als Künstler.

 Otto Dix,Liegende auf Leopardenfell
(©picture-alliance)


Der Maler und Grafiker, geboren 1892 im thüringischen Gera, verfügte über eine große stilistische Vielfalt. Als junges Talent an der Kunstgewerbeschule in Dresden beeinflussten ihn die Alten Meister ebenso wie die Expressionisten, allen voran Vincent van Gogh. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 meldete sich Otto Dix freiwillig zum Dienst: Mehr als drei Jahre lang kämpfte er an vorderster Front, wurde mehrfach für seine Tapferkeit ausgezeichnet. Die Erfahrungen im Schützengraben haben sein Leben und Werk entscheidend geprägt. Kein anderer Künstler des 20. Jahrhunderts hat seine Kriegserfahrungen so unmittelbar, düster und beeindruckend in Bildern verarbeitet wie er. 



Zurück in Dresden entwickelte Dix eine zunehmend realistische Malweise, die er polemisch zuspitzte. Er sei ein "Wirklichkeitsmensch", sagte er, "alles muss ich sehen!" Messerscharf porträtierte er seine Zeitgenossen, demaskierte ihre hässlichen Seiten, trieb sich auf der Straße und in Bordellen herum. "Verismus" wird diese Strömung des Realismus genannt, und er ist ihr bekanntester Vertreter.

Otto Dix mit seiner Frau Martha, 1926
(©picture-alliance)


Bis dahin hat Dix allerdings noch kaum Geld verdient: "Ich kumm uff keinen grienen Zweich; meine Malereien sind unverkäuflich", resümierte er. Das sollte sich ändern, als er in Kontakt mit der Düsseldorfer Kunsthändlerin Johanna Ey trat. Sie war begeistert von dem jungen Mann mit dem Gebaren eines Dandys und beschloss, ihn zu fördern. Im Herbst 1922 zog Dix deshalb nach Düsseldorf.
 Hier lernte er nicht nur weitere Galeristen, sondern auch seine vermögende Frau Martha kennen, mit der er später drei Kinder hatte. Hier feierte er auch dank des Kriegsbildes "Schützengraben" seinen Durchbruch als anerkannter Künstler - und provozierte gleichzeitig einen viel diskutierten Skandal: Zu grausam, zu grässlich erschien vielen die Darstellung der Soldatenleichen. Von Heldenverehrung keine Spur. Dix wurde zum Enfant terrible der deutschen Kunstszene.
Später in Berlin veränderte er seinen Stil erneut und wurde zum Meister der kühl-nüchternen "Neuen Sachlichkeit", einer der prägenden Kunstrichtungen der Weimarer Republik. 1927 zog er zurück nach Dresden - für eine Professur an der Kunstakademie. Dort schuf er auch sein Meisterwerk, das Triptychon "Der Krieg", in Aufbau und Thematik eine Fortführung des "Schützengrabens".
"Entartete Kunst": Dix als Opfer der Nazi-Ideologie
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 verlor er seine Professur. Den neuen Machthabern galt seine Arbeit fortan als "gemalte Wehrsabotage". 1937 war der "Schützengraben" Teil der "Entarteten Kunst", einer von den Nazis organisierten Propaganda-Ausstellung. Nach einer vorübergehenden Inhaftierung im Zusammenhang mit dem Münchner Attentat auf Hitler. 1939 ging Dix schließlich in die "innere Emigration": Er siedelte nach Süddeutschland um und zog sich als Künstler völlig zurück.


Otto Dix und Ehefrau Marth

Ab 1949 wurde Otto Dix zum Wanderer zwischen Ost und West. Sowohl beruflich als auch privat zog es ihn jedes Jahr für einige Wochen zurück nach Dresden: Dort warteten seine langjährige Geliebte Käthe König und die gemeinsame Tochter auf ihn.



Otto Dix war während der Nachkriegszeit in beiden Teilen Deutschlands hoch angesehen, obwohl oder gerade weil er sich von keiner Seite vereinnahmen ließ: "Ich mal' weder für die noch für die. Tut mir leid." Ein klarer Standpunkt.




Otto Dix im Jahr 1961
(©Haus der Geschichte Baden-Württemberg)



In seinem Spätwerk wandte sich Otto Dix wieder dem Expressionismus zu, häufig mit christlicher Thematik. Kritiker sehen darin allerdings nicht mehr die Relevanz und Aktualität seiner früheren Bilder. 

1969 starb Otto Dix in Singen (Baden-Württemberg). Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland zeigen seine ungebrochene Popularität bis heute. Dies belegt auch die Schau:



die die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen  bis 14. Mai in Düsseldorf präsentiert.
                                                 Quelle: Deutsche-Welle

Pacific Palisades: Neues Make up für die Villa Aurora 

    
Dank einer großzügigen Spende des Federal Government in Berlin kann an der Villa Aurora endlich eine längst überfällige Renovierung vorgenommen werden. Außerdem wird auch der Garten rundherum neu gestaltet. 

Aus diesem Grund werden in den nächsten drei Monaten weder Fellow in der Villa Aurora wohnen, noch wird dem Publikum ein Programm geboten. 

Aber bereits am 1. Juli wird die im neuen Glanz erstrahlte Villa mit einem spannenden Programm wieder eröffnen. Eine interessante neue Gruppe von Schreibern, Filmemachern und Komponisten werden die neue Saison eröffnen. Dazu kommen der "Silent Salon",  der "Eclectic Salon" und ein bunt gemischtes Kulturprogramm.  

 

Wir wünschen allen eine wunderbare Frühlingszeit und freuen uns schon auf ein Wiedersehen in alter Frische im  Juli. 

LOS ANGELES - FILM DAS SACHER


Sьdosteuropдisches Film Festival
Präsentiert mit der Unterstützung von BETA FILM und dem Österreichischen Generalkonsulat Los Angeles

Regie: Robert Dornhelm Produktion: MOOVIE, Constantin Film und MR Film in Ko-production mit Beta Film. Drama/Mini-series, Österreich, Deutschland, 210 min. Auf Deutsch mit englischen Untertiteln. Mit: Ursula Strauss, Josefine Preuss, Julia Koschitz, Laurence Rupp, Florian Stetter, Peter Simonischek, Nina Proll. 

Wien, um 1900: In der Nacht, als Hotelier Eduard Sacher stirbt, wird die 11-jährige Marie Stadler, uneheliches Kind einer Wäscherin, entführt und in den Katakomben der Oper gesperrt. Doch im Hotel geht das Leben weiter: Sachers Witwe Anna (Strauss) kämpft um ihre Konzession als kaiserliche und königliche Hoflieferantin. In der Lobby begegnet die junge Fürstin Konstanze von Traunstein (Preuß) der Berliner Verlegerin Martha Aderhold (Koschitz). Die Freundschaft der beiden ungleichen Frauen, aber auch Konstanzes Doppelleben als Mutter und Bestsellerautorin geraten in Gefahr, als Konstanze eine Affäre mit Marthas Ehemann, dem erfolglosen Schriftsteller Maximilian (Stetter), beginnt.
Zudem droht die unverhoffte Rückkehr der jungen Marie (Bauer) ein dunkles Geheimnis der Familie von Traunstein ans Licht zu bringen. Konstanzes Ehemann Georg (Rupp), der sich für demokratische Reformen und in der europäischen Friedensbewegung engagiert, gerät politisch und persönlich unter Druck. Unterdessen gewinnt Anna Sacher an gesellschaftlichem Einfluss und macht aus ihrem Hotel das legendäre "Haus Österreich". Als die Aderholds zu Silvester von Konstanze ins Sacher eingeladen werden, zögern sie: Hält ihre Ehe der Begegnung mit den Traunsteins stand? Eine gefährliche "Beziehung über Kreuz" beginnt, die alle Seiten schmerzliche Opfer kostet und mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs eine neue, überraschende Wendung nimmt.

DAS SACHER wird in zwei Teilen präsentiert. Eine kurze Pause folgt dem ersten Teil und ein Empfang folgt dem zweiten Teil. 

So, 30.04.2017, Goethe-Institut Los Angeles, 5750 Wilshire Blvd, Suite 100, Los Angeles, CA 90036

SEE Fest ist ein Wegbereiter des Konzepts der regionalen, grenzüberschreitenden Programmarbeit mit thematischen Filmen über die Balkanstaaten und Südosteuropa, wo Grenzen jedweder Art gleichzeitig fließend und durchlässig wie auch gefährlich sein können. Mit dem übergreifenden Ziel, verschiedene Blickwinkel zu zeigen, ermöglicht das Festival Einblicke in menschliche Lebens- und Denkweisen unserer Zeit. 


Für einen kompletten Laufplan der Filme,  Info über Preise, Gäste und Veranstaltungsorte besuchen Sie bitte die offizielle  SEEfest 2017 Webseite:  SEEfest 2017 

WASHINGTON - FILMABEND WESTWIND



Deutschland, 2011, Farbe, 90 Min., Deutsch mit englischen Untertiteln, Regie: Robert Thalheim


Sommer 1988: Die Zwillinge Isa und Doreen dürfen als viel versprechende Nachwuchssportler der DDR ein Trainingslager am Plattensee in Ungarn besuchen. Dort lernen sie die beiden Hamburger Jungs Arne und Nico kennen. Was wie ein Urlaubsflirt beginnt, entwickelt sich für Doreen und Arne zur ernsten Liebe, für die das Mädchen aus der sächsischen Provinz alles riskiert – nämlich die Flucht in den Westen. Eine Teenager-Liebesgeschichte, die trotz des politischen Hintergrunds leicht und heiter daherkommt, inszeniert auch mit dem Wissen von heute: Ein gutes Jahr später fiel die Mauer, danach gab es die Straftat „Republikflucht“ nicht mehr.

Fr, 28.04.2017, Goethe-Institut Washington, 1990K Street NW, Suite 03 (Eingang von 20th Street NW, Erdgeschoss) Washington, DC

New York: VICEVERSA: EIN ABEND MIT ÜBERSETZER*INNEN



Jedes Jahr organisiert der Deutsche Übersetzerfonds mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung in aller Welt Werkstätten, in denen es um das Übersetzen aus dem Deutschen in eine andere Sprache und umgekehrt geht. Zum ersten Mal findet im laufenden Jahr nun eine dieser einwöchigen ViceVersa Werkstätten in den USA statt, mit je fünf Übersetzern aus dem Deutschen ins Englische und aus dem Englischen ins Deutsche und mitShelley Frisch und Karen Nölle als Leiterinnen. Damit im Zusammenhang laden Frisch und Nölle zu einem Podiumsgespräch über aktuelle Trends des Literaturübersetzens ein, bei dem auch Teilnehmer der Werkstatt Beispiele aus ihren Projekten vortragen und Eindrücke davon vermitteln werden, was es heißt, von früh bis spät über Texte nachzudenken und sie in ein neues linguistisches Gewand zu kleiden.

Während dieses Übersetzerabends wird der Gewinner des Helen & Kurt Wolff Übersetzerpreises bekannt gegeben.

Shelley Frisch hat eine Vielzahl von Büchern aus dem Deutschen übersetzt, darunter Biografien über Nietzsche, Einstein und Leonardo da Vinci. Ihre Übersetzung von Karin Wielands Dietrich & Riefenstahl war in der Endrunde für die NBCC Awards, und für ihre Übersetzung von Reiner Stachs dreibändiger Kafkabiografie erhielt sie sowohl den Helen und Kurt Wolff Übersetzerpreis als auch den Preis der Modern Language Association. Sie lebt in Princeton, New Jersey.


Karen Nölle übersetzt seit dreißig Jahren aus dem Englischen, unter anderem Autorinnen wie Annie Dillard, Janet Frame, Doris Lessing, Alice Munro und Eudora Welty. Nebenbei ist sie freie Lektorin und Autorin von Reisebüchern und seit 2010 verantwortlich für das Programm der edition fünf, einem Verlag für weibliches Schreiben. Sie lebt am Dieksee in Schleswig-Holstein. 

27.04.2017, 18.30Uhr, Goethe-Institut New York, 30 Irving Place, New York, NY 10003

LOS ANGELES - FILM FESTIVAL SEE FEST 2017



12. Südosteuropäisches Film Festival
Jedes Jahr heißen wir das SEEfest, das South East European Film Festival im Goethe-Institut Los Angeles willkommen. 
Das SEE Fest ist ein Wegbereiter des Konzepts der regionalen, grenzüberschreitenden Programmarbeit mit thematischen Filmen über die Balkanstaaten und Südosteuropa, wo Grenzen jedweder Art gleichzeitig fließend und durchlässig wie auch gefährlich sein können. 

Mit dem übergreifenden Ziel, verschiedene Blickwinkel zu zeigen, ermöglicht das Festival Einblicke in menschliche Lebens- und Denkweisen unserer Zeit. 

DO, 27.04. 2017, Goeth-Institut Los Angeles, 5750 Wilshire Boulevard, Suite 100, Los Angeles, CA 90036


Für einen kompletten Laufplan der Filme,  Info über Preise, Gäste und Veranstaltungsorte besuchen Sie bitte die offizielle SEEfest 2017 Webseite

SAN FRANCISCO - FILMREIHE: FLUCHT UND MIGRATION DIE FARBE DES OZEANS



Das Goethe-Institut San Francisco widmet sich im April dem Thema "Flucht und Migration". Aktuelle gesellschaftliche und politische Fragestellungen werden in Form von Dokumentationen und Spielfilmen veranschaulicht. Kernthemen sind: alte und neue Heimat, Fluchtursachen, Integration.
Alle Filme sind auf Deutsch mit englischen Untertiteln. Der Eintritt ist frei.

Mi, 26.04.2017, Goethe-Institut San Francisco Auditorium, 530 Bush Street, Suite 204, San Francisco, CA 94108

HANDLUNG:


Unheil im Urlaubsparadies: Auf den Kanarischen Inseln wird die deutsche Touristin Nathalie Zeugin einer Flüchtlingstragödie. Ein Boot mit afrikanischen Flüchtenden ist gestrandet; unter den Überlebenden sieht sie einen Mann mit seinem kleinen Sohn. Nathalie will helfen, ein Polizist schickt sie weg; sein Alltag hat ihn unbarmherzig und zynisch gemacht. Der Flüchtling Zola und der kleine Mamadou nehmen allerdings Kontakt mit der Deutschen auf und sie entscheidet sich für die Hilfsbedürftigen – gegen den Willen ihres Mannes. Doch das Geld, mit dem sie Vater und Sohn zur Flucht aufs Festland verhelfen will, führt zu einer Katastrophe, die Nathalie nicht absehen konnte. DIE FARBE DES OZEANS ist ein brandaktueller Film über die humanitären und politischen Probleme Europas im Umgang mit dem afrikanischen Zuwanderungsstrom.

NEWPORT BEACH FILM FESTIVAL NIRGENDWO


Mit der Unterstützung des Goethe-Institut Los Angeles

Regie-Buch: Matthias Starte, BRD, 2016, 97 min. Deutsch mit englischen Untertiteln.  Mit: Ludwig Trepte, Saskia Rosendahl, Amelie Kiefer, Dennis Mojen, Ben Münchow, Frederik Götz, Jella Haase

Der junge Danny (Trepte) hat seinen mitten im "Nirgendwo" liegenden Heimatort hinter sich gelassen: In Berlin studiert der Mittzwanziger BWL und genießt die Eigenständigkeit und das Großstadtleben. Dann aber stirbt überraschend sein Vater und Danny muss wohl oder übel in die bayerische Provinz zurückkehren. Dort trifft er seine alten Jugendfreunde Kirsten (Kiefer), Rob (Mojen) und Fresi (Götz) sowie das ewige Pärchen Tom  (Münchow) und Mischa (Haase) wieder. Auch Dannys Gefühle für seine Jugendliebe Susu (Rosendahl) flammen erneut auf. Alles scheint wie früher. Aber bald zeigt sich, dass auch Dannys Freunde vor allem auf der Suche sind und ihren Platz im Leben noch nicht gefunden haben.


Di, 25.04.2017, 20.15 Uhr

Im Anschluss: Newport Beach Film Festival’s European Showcase Party um 22.00 Uhr bei Design Within Reach: 3303 Hyland Ave., Suite C-1, Costa Mesa, CA 92626:   Design Within Reach

Eintritt: Film               $20.00
Eintritt: Film + Gala     $45.00

Ausführliche Programminformationen und Kartenvorverkauf: Newport Beach Film Festival



Seit 18 Jahren ist das Newport Beach Film Festival eines der führenden Filmfestivals in den USA. Vom 20. – 27. April werden hier über 300 Internationale Filme dem Publikum in Orange County gezeigt. 

NEW YORK - DEUTSCHER BUCHKLUB LIEST ANTJE RÁVIC STRUBEL


In April liest der Deutsche Buchklub den Roman Kдltere Schichten der Luft von Antje Rávic Strubel (Fischer Verlag, 2008. ISBN: 9783596178193. 8,95 €) Anja lässt in einem schwedischen Sommer-Camp ihre alten Geschichten hinter sich und trifft dort auf Siri, eine fremde junge Frau, die noch immer auf ihren verschollenen Geliebten wartet. Immer mehr wird Anja zu diesem geheimnisvollen 'Schmoll'. Ist der Zauber der wiedergefundenen ersten Liebe Wirklichkeit oder Fantasie
25. 4. 2017, 18.00 Uhr, Goethe-Institut New York, 30 Irving Place, New York, NY 10003
Bitte melden Sie sich an falls Sie an einer Teilnahme interessiert sind: circulation@newyork.goethe.org