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Wednesday, July 29, 2015

Washington - Mit gestohlenen Kunstschätzen Kriege finanzieren

In den letzten Monaten hatten Menschen in aller Welt Gelegenheit, per Video die Vandalisierung des Museums in Mosul, die Verwüstung der neoassyrischen Hauptstadt Nimrud, und die ISIS-Attacke auf die Parthischen Stadt Hatra zu erleben. US-Außenminister John Kerry sprach von einem “der empörendsten Angriffe auf unser gemeinsames Erbe”, doch scheuen sich westliche Politiker, Millionen zum Schutz kultureller Schätze bereitzustellen und gleichzeitig mit humanitärer Hilfe zu geizen - das, so fürchten sie, könnte ISIS nur in die Hände spielen. Die Vereinten Nationen müssen vor Kriegsverbrechen und Genozid schützen, doch haben sie kein Mandat zur Verteidigung gefährdeten Kulturguts. 


Add captioZerstörungswut in Mosul: Aufnahme aus einem Propaganda-Video des IS. Jahrtausende alte Kunstschätze wurde vernichtet


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Das Haager Abkommen von 1954 zum Schutz kulturellen Eigentums erstreckt sich nur auf konventionelle Kriege und seit 1999 auch auf Bürgerkriege, doch sah es die Zerstörung antiken Kulturguts als Waffe religiöser Extremisten nicht voraus. Regierungen und internationale Organisatoren stehen also der Annihilation Jahrtausende alter Schätze ohnmächtig gegenüber. Schon gegen die Plünderung des Museums von Bagdad nach der US-Invasion, die zur Verschleppung von 15,000 Objekten führte, ließ sich angeblich nichts unternehmen. Der Washington Post zufolge richteten sich die Diebe nach den Instruktionen von Sammlern in Asien, Europa und Amerika.

Die Antiquities Coalition in Washington kämpft gegen den internationalen Handel mit antiken Objekten, den ISIS zur Finanzierung seiner Operationen einsetzt wie die Taliban den Opiumschmuggel, und verlangt nach strengeren Gesetzen. Darüber hinaus setzt sich die Vereinigung für die Rückführung fremden Kulturguts ein, wogegen sich nun vermehrt einige prominente Museumsvertreter wehren, allen voran James Cuno, Präsident des J. Paul Getty Trust.

 In Anbetracht der Zerstörung des Kulturerbes im Nahen Osten plädiert er für die Aufbewahrung des “Gemeinguts der Menschheit” im Westen zur  “Umverteilung des Risikos” - Tess Davis von der Antiquities Coalition wittert kolonialistischen Opportunismus: auch der Bürgermeister von London fühlt sich nun verstärkt zur Verwahrung der Elgin Marbels verpflichtet. Gary Vikan, der ehemalige Direktor des Walters Art Museum in Baltimore, meint es müsse nun “mit der exzessiven Frömmingkeit zugunsten der Rückführung” ein Ende haben und scheut nicht davor zurück, “Lösegeld” für Objekte auf dem Schwarzmarkt zu bieten - und damit, so warnt die Antiquities Coalition - ISIS  einen  Gefallen zu tun.

Claudia Steinberg

Boston - Mit der Tea Party begann die Unabhängigkeit Amerikas

Boston hat zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Der Charme der Stadt liegt im Besonderen in der Mischung von Europa und Amerika auf engstem Raum. Boston ist flächenmäßig keine große Stadt, sie kann recht bequem zu Fuß erkundet werden.

Die Menschen fühlen sich in Boston dem alten Kontinent Europa noch eng verbunden. Die Sehenswürdigkeiten liegen zwischen dem italienisch dominierten North End und der Back Bay.

Historisch gesehen ist natürlich die Boston Tea Party das wichtigste Ereignis in der Geschichte der Stadt.Gerade aus dieser Epoche findet man viele Relikte. 

Hier ein bisschen Nachhilfe in amerikanischer Geschichte: 

Kolonisten wehrten sich gegen Steuern und Zölle
Lange Zeit waren die Kolonien “Anhängsel” ihres jeweiligen Mutterlandes und wurden dementsprechend behandelt. Sie besaßen keine eigenständigen Regierungen und ihre Bewohner lebten in völliger Abhängigkeit. Gleichzeitig wurden sie oft genug  mit hohen Steuern und Zöllen belastet. Und dagegen wehrten sich die Kolonisten.

Viele Alltagswaren  wurden  teurer. Es kam zu Protesten, So wurden im Jahr 1770 viele Zölle und Steuern  aufgehoben- bis auf eine: Die Teesteur. Und an dieser entzündete sich letztlich der heftige Streit, der am Ende zur Unabhängigkeit Amerikas von Großbritannien führen sollte.

Am 16. Dezember 1773 kippten als Indianer verkleidete Kolonisten  (Indianer standen als Symbol für die Freiheitsbewegung) Tee von drei englischen Schiffen in den Hafen von Boston. Der Name Tea Party war natürlich ironisch zu verstehen. Eine richtige Party hat man dort nicht gefeiert, aber der Name blieb. Deshalb ging dieser Vorgang als “Boston Tea Party” in die Geschichte ein. Sie bildete auch den Höhepunkt der Auseinandersetzung der 12 nordamerikanischen Kolonien mit Großbritannien. Sie trafen sich mit ihren Vertretern und beschloss eine eigene Armee aufzusetellen und unabhängig zu werden. Am Ende stand im April 1775 der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg.

Wer sich dafür interesssiert, der ist im Old South Meeting House richtig, denn in der alten puritanischen Betstätte gibt es eine umfangreiche Ausstellung zu Amerikanischen Revolution u.a. mit alten Handschriften. Einen Besuch wert ist dann sicher auch dasBoston Tea Party Ship & Museum. Dieses ist in der historischen Brigg (Nachbau) Beaver II untergebracht und erinnert dadurch in besonderer Weise an die Ereignisse von 1773. Boston liegt bekanntlich in Amerika und so gibt es natürlich auch eine kleine Show zum Thema mit zeitgenössischen Kostümen. Wem der Mitternachtsritt (warnte die Aufständischen vor den anrückenden Briten) von Paul Revere dem patriotischen Silberschmied etwas sagt, kann das Paul Revere House oder auch in der nicht fernenPaul Revere Mall sein Reiterstandbild besuchen.


Im Old State House von 1713 findet man ebenfalls Relikte und Bilder aus der Kolonial- und Revolutionszeit. Hier verlaß John Adams dann später auch die Unabhängigkeitserklärung.