Im Rahmen ihrer Ausstellung “Sleeping Cars” zeigt die Fahey/Klein Gallery großformatige Bilder geparkter Autos im nächtlichen Los Angeles. Los Angeles, unbestritten die Stadt der Autos schlechthin, sind die Fahrzeuge so etwas wie das Blut in den Venen der Metropole. Ludwig deckt auf, wo sich diese ikonischen Einwohner der Stadt in der Nacht aufhalten – eingemottet auf Auffahrten, stolz im Vorgarten zur Schau gestellt, von Straßenlaternen beleuchtet, mit Planen bedeckt oder einfach ohne alles. Der Betrachter wird zum Voyeur, der den Wagen mit Ludwigs Hilfe auf die Schliche kommt.
Gerd Ludwig (geboren 1947 in Alsfeld) studierte Fotografie an der Folkwang Universität in Essen und arbeitet für Magazine wie Geo, Stern, Spiegel, Fortune, Time und LIFE. Schwerpunkt seiner Arbeiten sind Umweltthemen und der sozioökonomische Wandel. 2014 erschien sein Bildband „Der lange Schatten von Tschernobyl“, in dem der die Spätfolgen des Reaktorunglücks von Tschernobyl dokumentiert, in der Edition Lammerhuber. „Sleeping Cars“ wird eben falls bei Lammerhuber im April 2016 erscheinen. Ludwig lebt und arbeitet in Los Angeles.
Es gibt mehr als sieben Millionen registrierte Fahrzeuge in Los Angeles. Bilder von Verkehrsstaus sind allgegenwärtig. Aber wo ruhen sich diese Autos nach getaner Arbeit aus? Gerd Ludwig ist ein nachtaktiver Mensch und so treibt es ihn seit vielen Jahren zu nächtlichen Spazierfahrten in die Stadt hinaus. Bei seinen Streifzügen durch LA begannen Ludwig die vielen „zugedeckten Autos“ aufzufallen, geparkte Autos geschützt durch „Sleep-Covers“. Diese Autos zeigen eine ganz andere und sehr architektonische Präsenz. Sie dominieren ihre Umgebung auf ungewöhnliche Weise. Vor einigen Jahren hat Gerd Ludwig dann angefangen, diese „schlafenden Autos“ zu fotografieren, die ihre Schutz- oder Schonbezüge tragen wie Nachthemden. Natürlich fotografierte er auch welche, die nackt schlafen. Und einige, die tagsüber ein Nickerchen machen – und ein paar Glückliche, die zu zweit schlafen.
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