Die Staatsbibliotheken München und Berlin erwerben das Archiv des Schott-Musikverlages. Es enthält Orginalschriftstücke von Beethoven, Chopin und Wagner und soll vollständig digitalisiert werden.
Es sei ein nicht hoch genug einzuschätzender Glücksfall, dass das Archiv nach einem mehrjährigen Verhandlungsmarathon nun für die Wissenschaft gesichert und zugänglich gemacht werden könne, sagt Rolf Griebel, Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek zu diesem erfreulichen Ergebnis.
Das historische Archiv des Schott-Verlages umfasst über 85.000 Archivalien. Darunter sind handschriftliche Erstfassungen von berühmten Opern und Musikstücken des 18. bis 20. Jahrhunderts, auch von Richard Wagners Oper “Die Meistersinger von Nürnberg” oder Carl Orffs “Carmina Burana”. Nun soll das historische Archiv des Verlages öffentlich zugänglich gemacht werden. Die Staatsbibliotheken Berlin und München haben gemeinsam mit sechs weiteren Forschungseinrichtungen die wertvollen Artefakte jetzt erworben.
Das Archiv umfasst sämtliche Geschäftsakten des Schott-Verlages aus den Jahren 1787 bis 1945, sowie das gesamte Herstellungs-, Handschriften- und Erstausgabenarchiv von 1810 bis 1950. Es handelt sich um das größte bekannte Musikverlagsarchiv Deutschland. Bisher wurde die Sammlung in Mainz aufbewahrt und war Eigentum der Strecker-Stiftung. Der Verkaufspreis der Sammlung ist nicht bekannt.
Die Staatsbibliotheken möchten das Archiv nun vollständig digitalisieren. Die Archivalien sollen an unterschiedlichen Standorten aufbewahrt und wissenschaftlich aufbereitet werden. Neben den Staatsbibliotheken in Berlin und München gehen Teile der Sammlung auch an andere Institutionen, wie das Beethoven-Haus in Bonn und die Universitätsbibliothek in Frankfurt am Main.
Schott-Music ist einer der ältesten noch existierenden Musikverlage der Welt. Seit 1770 verlegt, editiert und verkauft das Mainzer Unternehmen Noten etlicher berühmter Komponisten: Richard Wagner, Ludwig van Beethoven, Franz Liszt und Frederic Chopin sind nur einige der berühmten Namen des umfangreichen Verlagsprogrammes.
Quelle: Deutsche-Welle