Er prägte das Bild des deutschen Reformators Martin Luther und entwickelte einen Malstil mit extrem hohem Wiedererkennungswert: Das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg lenkt mit einer Ausstellung die Aufmerksamkeit auf die Werke von Lucas Cranach dem Älteren (1472-1553), einem der bedeutendsten deutschen Maler und Grafiker der Renaissance.
Das Nationalmuseum beherbergt etwa 20 hochkarätige Gemälde des in Wittenberg geborenen Künstlers, die bereits dauerhaft in ihrem kulturhistorischen Kontext gezeigt werden. Unter dem Titel «Zwischen Venus und Luther: Cranachs Medien der Verführung» gibt es nun ein umfangreiches Begleitprogramm, das auch die neueste Forschung rund um den Künstler beleuchtet. Ergänzt werden die Gemälde durch eine Studioausstellung mit 40 seit Jahren nicht mehr gezeigten druckgrafischen Blättern und Zeichnungen.
Zu den berühmtesten Cranach-Motiven zählen Darstellungen der Venus mit Amor als Honigdieb - mehr als 20 Gemälde-Fassungen gibt es davon. Zwei dieser Bilder sind im Nationalmuseum zu sehen. Ein weiterer Schwerpunkt: Cranachs Bilder des Reformators Martin Luther. «Es ging dabei nicht darum, Luther zu zeigen, wie er aussah, sondern ein Image von ihm zu kreieren», sagte Sammlungsleiter Daniel Hess. So zeigte der Maler ihn gezielt als frommen Mönch oder väterlichen Reformator.
Durch seine Freundschaft mit Luther und dem Philosophen Philipp Melanchthon wurde Cranach zum Schöpfer einer protestantischen Kunst. Durch Cranachs Bilder wurden Luther und seine Lehre in Europa bekannt. Unter den Holzschnitten im Nationalmuseum ist so auch ein satirisches Flugblatt zu sehen, auf dem Frauen und Kinder die Geistlichen vertreiben.
Lucas Cranach der Jüngere (1515-1586) führte die Werkstatt seines Vaters weiter - sein 500. Geburtstag ist Anlass für das Cranach-Themenjahr 2015. Dazu gibt es weitere Ausstellungen in Mitteldeutschland, unter anderem in Gotha, Weimar und Dessau.
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