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Wednesday, January 21, 2015

In Chicago entstanden die ersten Wolkenkratzer der Welt - Die Stadt ist der Geburtsort moderner Architektur

Mit einer riesigen Katastrophe im Jahre 1871 begann eine neue Epoche der Stadt Chicago. Nach dem Great Fire am 8. Oktober war die Stadt bis auf die Grundmauern niedergebrannt, 17 000 Gebäude wurden zerstört und der Schaden belief sich auf 20 Millionen US Dollar.  Nach dem Großen Feuer war Chicago bis auf die Grundmauern niedergebrannt und die Stadt hatte praktisch keine andere Wahl, als sich selbst neu zu erfinden. Chicago nahm diese Chance wahr und wurde zu der großartigen modernen Metropole, die sie heute ist. Architekten und Landschaftsdesigner aus ganz Amerika strömten in Scharen in die Stadt.
Old Chicago Waterworks, eines der wenigen Gebäude, die den großen Brand 1871 überstanden haben


Nach Entwürfen von William La Baron Jenney entstanden weltweit die ersten Wolkenkratzer mit Stahlrahmenkonstruktion – die  Chicago School of Architecture war geboren. Im Jahr 1909 entwarf Daniel Burnham einen Plan für die Stadt, der zur Vorlage für andere Städte werden sollte. Chicago war es gelungen, sich architektonisch einen Namen zu machen. Heute kann man  noch eines der wenigen Gebäude, die das Große Feuer überlebt haben - Chicago Water Works - besichtigen, in dem sich jetzt ein Besucherzentrum befindet. Auch wenn der erste Wolkenkratzer schon lange nicht mehr steht, kann Chicago auf drei der höchsten Gebäude der Welt mit Recht stolz sein – den  Sears Tower (gleichzeitig das höchste Gebäude der USA), das John Hancock Center und das Aon Center.
Treppenhaus im Rookery (1886), ein Gebäude, das Daniel Burnham entwarf und
Frank Lloyd Wright 1905 renovierte


Bei einer Stadt, die Architektur so ernst nimmt, überrascht es nicht, dass sie gleich mit mehreren Einrichtungen aufwartet, in denen man das architektonische Erbe von Chicago selbst erleben kann. Der beste Ausgangspunkt für eine Entdeckungsreise ist das Chicago Achitecture Foundation/ArchiCenter auf der South Michigan Avenue, das mehr als 70 verschiedene Touren und Aktivitäten aller Art bietet. In der City Space Gallery des Centers lässt sich anhand einer Darstellung der Bauabfolge und eines maßstabgenauen Modells der Chicagoer Innenstadt der Nachbau vollziehen. In dem im Lincoln Park beheimateten Chicago History Museum erföhrt man alle Einzelheiten über das Große Feuer und die Rolle, die es in der Geschichte der Stadt spiele.

In Chicago hat der Besucher viele verschiedene Möglichkeiten, die Architektur der Stadt kennen zu lernen – zu Fuß, per Bus oder – was vielleicht noch aufregender ist – bei einer Bootsfahrt auf dem Chicago River, bei der er die Werke vieler Pioniere der Architektur bewundern kann, die die Stadt geprägt haben.

Willis Tower (früher Sears Tower) ist mit seinen 442 Metern
gehört mit zu den höchsten Gebäuden der Welt
Einer der beachtenswerten Architekten war Daniel Burnham, der berühmteste Städteplaner und Designer, der den Entwurf für das „neue“ Chicago schuf und eine Reihe bahnbrechender Gebäude entwarf. Zu diesen gehören  das Roockery Building und das Reliance Building das erst vor kurzem renoviert und als Hotel Burnham zu seinen Ehren neu eröffnet wurde.

Louis Sullivan, ein anderer Meister und Zeitgenosse von Burnham, entwickelte seinen eigenen Stil und nahm Einfluss auf so wichtige Künstler wie Frank Lloyd Wright, der kurze Zeit für ihn arbeitete. Sullivans Werk ist im Jewelers´ Building, im Auditorium Building und im Carson Pirie Scott Building zu bestaunen.
Ludwig Mies van der Rohe schuf die Crown Hall

Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts entstand in Chicago ein eindeutig amerikanischer Architekturstil - der Prairie Style. Diese Stilrichtung ruft die unendlich große Weite der amerikanischen Landschaft wach, in dem sie die horizontale Ausdehnung konzentriert und die Übergänge zwischen Innenraum und Außenraum verwischt. An verschiedensten Orten der Stadt, vor allem aber im nahe gelegenen Vorort Oak Park, kann sich der Besucher an Werken der bekanntesten Vertreter dieses Stils, George Maher und Frank Lloyd Wright, durch eine in mehreren Sprachen erhältliche, in eigener Regie geführte Audiotour erfreuen.

Im Verlauf des 20. Jahrhunderts wurde Chicago zum Magnet für Architekten von internationalem Ruf.  Unter diesen befand sich Ludwig Mies van der Rohe, dessen glatter, glänzender “International Style“ der Stadt eine unlöschbare Prägung verliehen hat. Van der Rohe war unter anderem Architekt der Türme am 860-880 Lake Shore Drive und Designer zahlreicher Gebäude des Illinois Institute of Technology, darunter der Crown Hall, einem überwältigenden Verbund aus Stahl und Glas. Der deutschstämmige Architekt und Einwohner Chicagos, Helmut Jahn, ist bekannt für sein gewaltiges und kontroverses Design, das sich im James R. Thompson Center dem United Airlines Terminal des O´Hare International Airports und im State Street Village am Illinois Institute of Technology wieder findet.
Der deutsche Architekt Helmut Jahn, ist bekannt für sein gewaltiges und kontroverses Design wie hier im United Airlines Terminal


Seit Anfang des neuen Jahrtausends entsteht in Chicago jedoch weitere bedeutende Architektur.Frank Gehry schuf beispielsweise das Kernstück des im Stadtzentrum liegenden Millennium Parks, den Stählernen Jay Pritzker Pavillon.

Ein Highlight der avantgardistischen Architektur in Chicago ist der
stählerne Jay Pritzker Pavillon im Millennium Park von Frank Gehry


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