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Wednesday, January 14, 2015

Atlanta - “Das Fox”, ein Theater, das man unbedingt besuchen sollte

Bei den Bewertungen der Atlanta-Besucher steht es an der Spitze: Das Fox-Theatre. Es gilt als historisches Schmuckstück der Südstaaten-Metropole und vermittelt im altehrwürdigen Haus den Klang vergangener Tage. Es ist einer der wenigen noch existierenden großen Filmpaläste und steht unter Denkmalschutz. Und die Faszination dieses Hauses ist immer gleich, egal, ob man nun eine Abendvorstellung besucht oder sich nur das Gebäude oder einige der Räume ansieht. Hier steht man inmitten einer langen und  dramatischen Geschichte, die Ende der 1920er Jahre begann.

Das “Fox”, gebaut vom Architekten Olivier Vinour, war zunächst nicht als Theater 
gedacht, sondern eine religiöse Versammlungsstätte der Shriners und trägt so Züge freimaerischer Architektur. Das spiegelt sich ganz besonders im “ägyptischen Ballsaal” wider. Daher auch der orientalisch anmutende Pomp mit vielen Details. Der Saal hat einen Amon-Tempel in Karnak zum Vorbild, die Ladies Lounge im Mezzanin zeigt eine Replik des Thronsessels von Tutenchamun. Das große Auditorium mit seinen 4678 Sitzen gibt sich als Nachbildung eines offenen arabischen Hofes, inklusive Sternenhimmel und projezierbaren Wolken. Man sitzt sozusagen unter freiem Himmel. Das Kino war zu seiner Entstehungszeit eines der größten in den Vereinigten Staaten und als The Fabulous Fox bekannt.

Der geplante Yaarab Temple der Shriners kostete damals 2,75 Millionen US-Dollar, die nicht vorhanden waren.  Aber dann betrat der Filmproduzent William Fox die Szene und durch sein finanzielles Engagement konnte der Palast fertiggestellt werden. Eröffnet wurde das Haus am 25. Dezember 1929, also zwei Monate nach dem New Yorker Börsenkrach. Nach 125 Wochen musste das Theater allerdings seine Insolvenz erklären. Was nun? Trotz aller finanziellen Schwierigkeiten in den 1930er Jahren blieb das Fox erhalten und feierte in den 1940er Jahren eine Art Renaissance als schicker Tanzpalast.

Aber dannn stand es in der Mitte der siebziger Jahre ganz schlecht um den in die Jahre gekommenen Tanzpalast. Das Fernsehen entpuppte sich als brutale Konkurrenz. Das Geld wurde knapp und es fanden sich keine Geldgeber mehr. Das Fox sollte abgerissen werden und an seine Stelle das Bürohaus einer Telefongesellschaft errichtet werden. Aber dagegen wehrten sich die Bewohner vehement und im Mai 1974 wurde das Haus im National Register of Historic Places registriert und zwei Jahre später zur National Historic Landmark erhoben, der Schritt in den Denkmalschutz. Und dieser Schritt hat sich gelohnt: Das Theater besuchen pro Jahr 750 000 Kunstfreunde. 

 Einige der jährlichen Highlights sind “The Nutcracker Ballet “, die “ Internationale Delta “-Serie und die preisgekrönten Theaterstücke. Zusätzlich werden Führungen mehrmals pro Woche gegeben. Mehr darüber: Tel. 404 688-3353. Tickets entweder online (www.ticketmaster.com), an der Abendkasse Fox Theatre, über (404) 817-8700 ) oder persönlich.

Ingrid Steinberg